Aldi KÜR Shampoo Mandelmilch – Was steckt eigentlich drin?

Die Handelsmarke KÜR (Haarpflege) von Aldi änderte nicht nur das Verpackungsdesign, sondern auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Das KÜR Basic Shampoo Mandelmilch, das einst von der Stiftung Warentest mit “sehr gut” bewertet wurde, wird nun nicht mehr von den Dalli-Werken hergestellt, sondern von der Luhns GmbH aus Wuppertal. Mit dem Herstellerwechsel und neuen Verpackungsdesign verschwand auch das Werturteil der Stiftung Warentest… Ist das neue Shampoo mit gleichem Namen immer noch “sehr gut”?

Vergleich Inhaltsstoffe laut codecheck.info

Alte Version des Shampoos (Dalli-Werke, Stiftung Warentest: “Sehr gut”)

Aqua, Sodium Laureth Sulfate, Cocamidopropyl Betaine, Sodium Chloride, Glycol Distearate, Sodium Benzoate, Sine Adipe Lac, Laureth-4, Citric Acid, Parfum, Polyquaternium-10, Panthenol, Potassium Sorbate, Prunus Amygdalus Dulcis (Oil), Propylene Glycol, Styrene/Acrylates Copolymer, Polyquaternium-7, Prunus Amygdalus Dulcis (Seed Extract), Formic Acid, Sodium Lauryl Sulfate, Methylparaben, Propylparaben, Linalool

Laut Codecheck.info weniger empfehlenswerte Inhaltsstoffe (oben rot markiert):

• Styrene / Acrylates Copolymer: Filmbildner, Weichmacher; für Naturkosmetika nicht geeignet.
• Polyquaternium-7: Antistatikum (verbessert Nasskämmbarkeit), Haarpflegezusatz (kationisch); für Naturkosmetika nicht geeignet.
• Sodium Lauryl Sulfate: Tensid, hautreinigend, irritierend, gesundheitsschädlich, leicht entzündlich, allergieauslösend, hautreizend

Neue Version des Shampoos (blau = neu, durchgestrichen = fehlen, rot = gefährlich)

Aqua, Sodium Laureth Sulfate, Cocamidopropyl Betaine, Parfum, Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride, Polyquaternium-44, Sodium Chloride, Glycol Distearate, PEG-3 Distearate, Sodium Lactate, Sine Apide Lac, Laureth 3, PEG-7 Glyceryl Cocoate, PEG-40 Hydrogenated Castor Oil, Sodium Benzoate, Sine Adipe Lac, Laureth-4, Citric Acid,Polyquaternium-10, Panthenol, Sodium Formate, Potassium Sorbate, Phenoxyethanol, Prunus Amygdalus Dulcis (Oil), Propylene Glycol, Styrene/Acrylates Copolymer,Polyquaternium-7,runus Amygdalus Dulcis (Seed Extract), Formic Acid, Sodium Lauryl Sulfate, Methylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Isobutylparaben, Coumarin, Linalool P

Laut Codecheck.info weniger empfehlenswerte Inhaltsstoffe (oben rot markiert):

Coumarin: Duftstoff, Wirkstoff; wird für Naturkosmetika verwendet. Deklarationspflicht gilt ab März 2005. Studien und Datenvergleiche des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken (IVDK) zeigen, dass die Duftstoffe Eichenmoos, Baummoos, Isoeugenol und Cinnamal sehr potente Allergene sind.

Eigene Anmerkungen

Etwas störend finde ich die häufige Nennung von PEG. Entsprechend der Oekotest Kosmetikliste verbinden PEG/PEG-Derivate als Emulgatoren Wasser und Fett. Weiter heißt es:

Diese Stoffe können die Haut durchlässiger machen und Schadstoffe in den Körper einschleusen. In Salben werden sie eingesetzt, um die Bestandteile gleichmäßig zu mischen; in Shampoos dienen sie auch als Tenside. (Quelle)

Einige Anwender/Innen berichten in ihren Erfahrungsberichten von “fettiger”, “matschiger”, “mit einem Film überzogener” Kopfhaut, was vermutlich auf diese PEG basierte Derivate zurückzuführen ist.

Ich habe selbst meine Haare jahrelang mit KÜR Shampoo Mandelmilch gewaschen und habe – trotz ansonsten gute Erfahrungen – Ähnliches bemerkt. Vor allem nach Tönungen vermischte sich die Tönungsfarbe mit besagtem Film auf meiner Kopfhaut und bildete eine Kruste, die sich einige Tage lang als “Schuppen” durch Kratzen ablöste. Einige Wochen vor meiner neuen Tönung stieg ich auf andere Shampoos um (darunter auf das andere Aldi-Shampoo, Alverde, Reinigungsshampoo von Guhl), tönte meine Haare wie gewohnt und stellte anschließend mit großem Erstaunen fest, dass sich die Tönungsreste zum einen sehr viel schneller ausspülen ließen und zum anderen keine Kopfhautrückstände gebildet haben.

Fazit der Änderung von Inhaltsstoffen

Top

• frei von Silikonen
• schädliche Stoffe wurden entfernt

Flop

• PEG-Derivate
• Coumarin. Erklärung s.o. steht weiterhin im Verdacht, Leberschäden zu verursachen.
• Parabene. Diese Konservierungsstoffe stehen im Verdacht, Brustkrebs zu erregen, da der Stoff in Brustkrebs-Tumore nachgewiesen werden konnte. Allerdings konnte man nicht beweisen, dass Paraben für die Krebsentstehung verantwortlich ist. Man empfiehlt aber, Paraben haltige Kosmetika, insbesondere Deodorants, zu meiden:

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Paraben und Brustkrebs kann durch die bisherigen Untersuchungen jedoch nicht bewiesen werden aber eben auch nicht ausgeschlossen werden. Quelle

Die alte Version des Shampoos enthielt gesundheitsschädliche Stoffe, die bei der neuen Zusammensetzung fehlen. Dafür wurden einige neue Inhaltsstoffe hinzugefügt, wovon nur eins (Coumarin) als weniger empfehlenswert eingestuft wird. Ob Stiftung Warentest auch die neue Version testet und als “sehr gut” befindet, bleibt abzuwarten.