Die Einmischung von Nicht-EU-Politikern in müßige Angelegenheiten, wie EU-Beitritte, löst immer wieder unnötige Verärgerung aus. Wie sein Vorgänger George W. Bush spricht sich US-Präsident Barak Obama für eine EU-Mitgliedschaft der Türkei aus. Damit verspielt sich Obama leichtfertig viele Sympathiepunkte innerhalb den EU, in der eine einheitliche Ablehnungshaltung gegenüber der Türkei herrscht.
Für die USA hat sich die Türkei zum einen als wertvoller Türoffner zur Islamischen Welt und zum anderen als wichtiger militärischer Kooperationspartner erwiesen. Für die EU hingegen stellt die Türkei nach wie vor ein Problemland dar, das die Beitrittskriterien der EU als eher unverbindlich interpretiert.
Wieso muss die EU der Türkei dafür Danke sagen, dass sie den Größenwahn das Eigeninteresse der USA unterstützt? Die finanziellen, kulturellen und sozialen Konsequenzen tragen EU- und nicht US-Bürger. Oder maßen wir uns an, den USA die Grenzöffnung zu Mexico zu empfehlen?
Glücklicherweise erliegen Merkel & Co. in dem Punkt nicht der Obama-Mania und äußerten umgehend ihren Widerspruch.