Bei sehr vielen guten Bewerbern entscheiden letzten Endes doch nur Kleinigkeiten. Und einige davon werden nachfolgend aufgezählt.
Ablehnungsgründe
- Überqualifikation. Eine Frau bewarb sich auf eine kaufmännische Stelle (Buchhaltung) und konnte Auslandsaufenthalt sowie zwei Studiengänge vorweisen. Beeindruckend allemal, aber wer für einen Posten definitiv zu viel drauf hat, verzieht sich auch ganz schnell wieder, wenn er einen anspruchsvolleren Posten findet. Die Einarbeitung kostet jedoch Zeit und die Beschäftigung ist in der Regel langfristig angedacht.
- Alter: leider sehr oft. Doch nicht alle Personalchefs haben Vorbehalte gegen ältere Mitarbeiter. Wenn der Bewerber eine gute Eignung und Motivation vorweist und überzeugen kann, dass er sich in ein neues Arbeitsumfeld schnell einarbeiten kann, dann hat er die gleichen Chancen wie ein jüngerer Bewerber. Ältere Bewerber betonen leider nur sehr oft, dass sie einfach “mal etwas neues probieren” wollen. Diese Info nutzt dem Chef nichts und schreckt auch eher ab: Was will ich mit einem Abenteurer, der nur mal probieren will? Die Motivation ist zu schwach, das Risiko, dass es nicht klappt, für den Chef zu hoch.
- halbherzige 0-8-15-Anschreiben. Bei 100 Bewerbungen auf eine freie Stelle sollte man sich etwas Gutes einfallen lassen, um den Personalchef von sich zu überzeugen. Standardmäßige Universalformulierungen gehen unter, da sie nichts aussagen.
- “Mit großem Interesse habe ich Ihr Stellenausschreiben gelesen…” – häufig fehlt dann aber die Erklärung, wieso das Interesse so groß war.
- “Ich fühle mich sehr angesprochen” – wenn man sich angesprochen fühlt, sollte man auch eine überzeugende Begründung abliefern.
- Fallbeispiel: In einem Anschreiben mit 6 Abschnitten wurde in nur einem kurzen ersten Satz erwähnt, dass man überhaupt in dieses Unternehmen möchte. In 2 Abschnitten wurde darauf herumgeritten, wieso man überhaupt wieder arbeiten möchte (das kann man immer noch bei einem Vorstellungsgespräch beantworten): “Mein Sohn ist nun in der KITA und in mir wächst wieder die Sehnsucht, etwas sinnvolles zu tun…” Und wen interessiert das?
- Nutzlose Informationen in der Bewerbung *gähn*
- “Meine Tätigkeiten…” – Sehr verschiedenartige Tätigkeiten (Bäcker, Kommissionierer, Vertriebsmitarbeiter…) sind nur dann im Anschreiben erwähnenswert, wenn sie Eigenschaften besitzen, die für die beworbene Stelle relevant sind. Denn werden alle Tätigeiten erwähnt, ohne einen Bezug zum Stellenausschreiben herzustellen, kann der Personalchef nichts damit anfangen. Wo sind die Stärken? Warum passt meine Firma in seinen Lebenslauf?
- Deswegen sollte man nur auf solche Tätigkeiten eingehen, die auch die Eignung für diese Stelle bestärken. Der Lebenslauf führt bereits sämtliche Tätigkeiten auf, deswegen sollten im Anschreiben nur die relevanten, stellenspezifischen näher erläutert werden.
- Wird eine große Verantwortung oder Belastung abverlangt, können durchaus unterschiedliche Tätigkeiten genannt werden, sofern sie das eigene Verantwortungsbewusstsein und die Belastung bestärken.
- Umgangssprachliche Abkürzungen
- “Ich möchte was neues ausprobieren” – Nun, wenn man als Kauffrau “etwas” nicht mehr ausschreiben kann, hilft ein glänzender Lebenslaufs auch nicht mehr.
- Krampfige Satzkonstruktionen
- möchte man sich rhetorisch übertreffen, sollte man darauf achten, sich nicht dabei zu überschlagen. Lieber Sätze mit einfachen Nebensätzen, dafür richtig. Werden Sätze zu lang, sollte man sie trennen. Formuliert man einen Satz zum 10. Mal um, verliert sich der Sinn davon. Man sollte sich das Bewerbungsanschreiben selbst einmal laut vorlesen. Dabei wird einem auffallen, ob Formulierungen holpern. Der Mensch ist an Standardformulierungen gewöhnt. Trifft er auf unerwartete Satzkonstruktionen, stockt er. Das Stocken ist deswegen ein Hinweis auf “Unregelmäßigkeiten”. In dem Fall: Überarbeitungsbedarf!
- möchte man sich rhetorisch übertreffen, sollte man darauf achten, sich nicht dabei zu überschlagen. Lieber Sätze mit einfachen Nebensätzen, dafür richtig. Werden Sätze zu lang, sollte man sie trennen. Formuliert man einen Satz zum 10. Mal um, verliert sich der Sinn davon. Man sollte sich das Bewerbungsanschreiben selbst einmal laut vorlesen. Dabei wird einem auffallen, ob Formulierungen holpern. Der Mensch ist an Standardformulierungen gewöhnt. Trifft er auf unerwartete Satzkonstruktionen, stockt er. Das Stocken ist deswegen ein Hinweis auf “Unregelmäßigkeiten”. In dem Fall: Überarbeitungsbedarf!