Ständiges Nachbohren von Bewerbern nerven Firmen

Natürlich haben es die meisten Arbeitslosen eilig, wieder einen neue Arbeitsplatz zu finden. Sie suchen sehr intensiv nach einer passenden Stelle und freuen sich, wenn sie überhaupt etwas Ansprechendes finden. Es werden keine Kosten und Mühen gescheut, ein aussagekräftiges Anschreiben zu formulieren, die Bewerbungsmappe zusammenzustellen und die fertige Bewerbung umgehend zu versenden. Nach so viel Arbeit und Hoffnung erwartet der Bewerber eine möglichst rasche Antwort.

…Die Konkurrenz wartet auch…

Der Arbeitssuchende vergisst oftmals, dass sich andere Mitstreiter um die gleiche Stelle bewerben. Da sich auf eine ausgeschriebene Stelle zahlreiche Bewerber melden, dauert der Auswahlprozess eine Weile. Doch gerade von mittelständischen Unternehmen, die oft keine eigene Personalabteilung haben, stapeln sich die Bewerbungsmappen über Wochen, wenn nicht sogar über Monate auf dem Schreibtisch.

Auch wenn das Warten als Zumutung empfunden wird, sollte man sich als Bewerber zurückhaltend verhalten. Braucht eine Firma aber nach eigenem Empfinden sehr lange um zu antworten, kann man ruhig nachfragen. Aber tägliches Anrufen und nach dem Status fragen nervt, da unnötig viel Druck auf die Firmenmitarbeiter ausgeübt wird. Noch schlimmer ist es, wenn der Bewerber am Telefon patzig und unfreundlich wird, (“Das ist eine Zumutung, wie Sie mit einem umgehen”, usw.). Denn dabei bedenkt der Anrufer nicht, dass ein hartnäckiges Nachbohren zwar eine Antwort beschleunigen kann, aber sicherlich keine positive.

Die Firmen ziehen es vor, ihre Bewerber fair zu behandeln. Ruft ein Bewerber täglich (mehrmals) an und drängt zur Prüfung seiner Unterlagen, so verlangt er indirekt einen Vorzug. Diese Forderung verstößt gegen das Fairnessprinzip und erwirkt ein eher ablehnendes Verhalten. Schließlich will sich keine Firma einen Querulant an Bord holen, dem es offenkundig an mehreren wichtigen Eigenschaften mangelt – und zwar an Geduld, Höflichkeit, Bescheidenheit und Fairness.

…Man sieht sich oft zweimal im Leben…

Natürlich muss man sich als Bewerber nicht alles gefallen lassen. Wie ein potenzieller Arbeitgeber kann man sich im Vorfeld als Bewerber einen ersten Eindruck verschaffen. Auch Personalchefs können unfreundlich sein und einem die Lust auf die Firma verderben. In jedem Falle empfiehlt es sich, immer höflich zu bleiben. Hat man das Interesse an der Stelle verloren, sollte man freundlich um die Rücksendung seiner Unterlagen bitten.