10 To Do’s um jemanden zu vergessen

Du denkst, dass sich dein Herz nicht mehr umprogrammieren lässt. Aber es geht. Und hier erfährst du 10 To Do’s, wie du am besten deinen Liebeskummer überwinden kannst.

Jemanden zu vergessen, den man liebt, ist eine große emotionale Herausforderung. Egal, ob du dich gerade getrennt hast, eine Scheidung durchlebst oder gerade von deinem Angebeteten abgewiesen wurdest: Liebeskummer fühlt sich so an, als würdest du nie wieder glücklich werden können. All deine Liebe gehört dieser einen Person, für immer und ewig, und diese Person war dein einziger Weg zum ewigen Glück. 

Do's

1. Hass, Wut und vor allem Trauer zulassen

Hass und Wut überspielen romantische Gefühle und zwar unerwartet schnell. Die rosarote Brille ist weg und du siehst die Person, so wie sie wirklich ist.

Der “Anblick” ist natürlich unerträglich, aber sieh trotzdem hin! Wenn du dich jetzt an die “schönen” Momente erinnerst, dann fühlst du dich nicht mehr glücklich, sondern getäuscht und betrogen. Du bewertest die Erinnerungen um, denn nun weißt du, dass eure Geschichte kein Happy End hatte. Das schlechte Gefühl, das du beim Erinnern empfindest, hilft dir beim Entlieben.

Noch mehr hilft es dir aber, wenn du dich an die schlechten Zeiten erinnerst. Wenn du Tagebuch geschrieben hast, dann wird es dir weh tun, die Einträge von den schlechten Zeiten nachzulesen. Die schlechten Erinnerungen helfen dir noch mehr dabei, dich emotional von der Person zu entfernen. Und sei froh, denn jetzt sind die schlechten Zeiten zu Ende. Keine Eifersucht, kein Misstrauen, kein Verzweifeln, keine Traurigkeit, Einsamkeit und Minderwertigkeitsgefühle mehr.

Die Frage, “Wie konnte ich nur so blöd sein?”, ist völlig normal und bis zu einem gewissen Grad brauchst du diese Auseinandersetzung mit dir selbst. Dadurch zeigst du dir, dass du dich von deinem früheren Selbst verabschieden willst und einen Neuanfang machen möchtest.

Aber lass dich nicht von Schuldgefühlen zerfressen. Wenn du große Schuldgefühle hast oder dich minderwertig fühlst, dann warst du vielleicht das Opfer eines Narzissten. Davon kann man heilen, wenn man sich eine neue Aufgabe sucht, die viel Zeit und Leidenschaft braucht. Das kann ein neues Hobby sein, aber auch einfach der Fokus auf deine Karriere.

Ich war in der Schule auch plötzlich um Noten besser, als ich gerade nicht verknallt war.

2. Erinnerungen an schöne Zeiten überspielen

Hin und wieder wirst du von großer Sehnsucht heimgesucht. Dann kann es passieren, dass du die Person in deiner Phantasie idealisierst. Das bedeutet, dass du dich an die Version deines Partners erinnerst, die du gerne gehabt hättest. Oder vielleicht war die Person mal ganz am Anfang eurer Romanze so “ideal”? Und hast du dann etwa gehofft, dass es zwischen euch wieder so wird wie früher?

Nun, wenn sich eine Person so stark “verändert” und dann nicht wieder so nett wird, wie am Anfang, dann hat die Person dich vermutlich getäuscht, um dich rumzukriegen. (Siehe auch Lovebombing)

Deswegen ist es vielleicht einfach zu akzeptieren, dass ein Großteil der Erinnerungen eine große Lüge und Selbsttäuschung war. Eine Illusion genährt aus der heimtückischen Hoffnung und einem starken Wunsch nach Glück.

3. Konsequente Kontaktsperre

Reagiere nicht auf Anrufe oder Nachrichten jeglicher Art. Es kann sein, dass die Person Freunde vorschickt, aber lass dich auch davon nicht beeindrucken und weise sie ab.

“Lass uns doch mal vernünftig reden” hört man ziemlich oft in solchen Situationen. Aber was meint der andere schon damit? Es ist doch Schluss. Aber die Person möchte einfach nicht, dass du ihr böse bist oder sie sogar hasst. Vielleicht fürchtet sie auch um ihren Ruf? Vielleicht hast du so viel Einfluss, dass du ihm/ihr schaden könntest?

Beschwichtigung ist in diesem Fall ein Mittel der Schadensbegrenzung, allerdings auf deine Kosten. Denn du leidest unter dem Kontakt und kannst nicht heilen. Es ist auch völlig absurd zu glauben, dass eine Freundschaft auf Grundlage eurer Geschichte mit dieser Person noch möglich ist. Als würde man bei Freundschaften keinerlei Ansprüche an Integrität und Loyalität haben.

4. Plane deine Freizeit

Ablenkung ist das beste Mittel gegen Herzschmerz, schließlich sollst du nicht pausenlos Hass und Wut empfinden. Mach Sport, entwerfe am besten direkt einen Sportplan, geh mit Freunden weg, plane Reisen, Aktionen, mach was Caritatives, was Verrücktes! All das, was du schon immer machen wolltest! Du gehörst jetzt nur dir und musst mit keinem Absprachen halten!

Wenn ihr einen gemeinsamen Freundeskreis hattet, dann such dir (auch) neue Kontakte.

Im Zeitalter von Facebook & MeetUp sollte das auch für extrem Introvertierte kein Problem sein. Es gibt großartige Gruppen, in denen lustige Leute ständig etwas Schönes unternehmen wollen. Dort lernst du neue nette, aktive Menschen kennen, die fast immer auch gerade eine Trennung hinter sich haben und die sich auch gerade neu entdecken – und dann trefft ihr euch auch noch bei einer Sache, die euch gemeinsam Spaß macht.

Mir selbst ist es so ergangen, dass ich nach einer Trennung die beste Zeit meines Lebens hatte und ich alles erlebt habe, was ich schon immer erleben wollte.

Welche(r) Freund/in zu wem hält, sollte sich im Laufe der Zeit von alleine regeln. Mach bloß keinen Druck oder “Werbung” bei deinen Freunden. Wer dich wirklich mag, der wird dich auch eher zum Geburtstag einladen. Und wenn nicht, dann ist es auch so, dann hattet ihr vielleicht eh nicht so eine tiefgehende Bindung zueinander.

Jeder Mensch hat einen gewissen Egoismus. Auch du. Und das ist gut! In solchen Phasen lernt man nämlich auch, welcher Freund es in deine Zukunft schafft. Auch das ist ein Prozess der Erkenntnis, der eine Weile lang immer wieder weh tun und dich beschäftigen wird. Aber auch das ist kein Weltuntergang.

5. Social Networks-Ban

Kann helfen, ist aber nicht immer klug. Wenn man einen sehr großen gemeinsamen Bekannten- und Freundeskreis hat, wirkt es nach außen hin albern, sich zu “entfreunden”. Ist aber mittlerweile absolut normal.

Bei Facebook & Co. gibt es genug Möglichkeiten, mit der Person “befreundet” zu bleiben, ohne unfreiwillig Statusmeldungen, Likes und Fotoverlinkungen zu teilen. Lass dich (für die Person) offline anzeigen, sperre Profildetails, Statusmeldungen. Vermeide, dass du siehst, was er/sie tut. Blocke auch ihre Statusmeldungen.

6. Entsorge alles, was dich an die Person erinnert

Behalte Dinge, die er/sie dir geschenkt hat, wenn sie einen offensichtlichen praktischen Nutzen haben. Damit beweist du dir, dass du vernünftig denken und Dinge trennen kannst.

Dinge, die aber nur einen emotionalen Wert haben, solltest du umgehend entsorgen oder zu Weihnachten beim (Schrott-)Wichteln weiterverschenken. Es ist sogar richtig schön, wenn du siehst, dass du jemand anderen damit eine Freude gemacht hast.

Wenn du dich von allen Dingen befreist, die dich an deine(n) Ex erinnern, dann verhinderst du, dass du unerwartet von Emotionen überwältigt wirst, zum Beispiel Sehnsucht, Trauer und Bedauern.

Wenn es Gegenstände gibt, die du nicht wegwerfen möchtest, pack sie in Kisten und bewahren sie an einem Ort auf, wo du nie dran gehst.

Entsorge:

  • die Hinterlassenschaft deines Ex
  • Geschenke
  • Musik
  • Bilder, Zeichnungen oder Kunstwerke, die dich an deinen Ex erinnern

7. Lästern

… ist eigentlich uncool, aber: Wut, Hass und Enttäuschung mit anderen zu teilen, wirkt befreiend und aufbauend! Tu, was dir gut tut, sei egoistisch! 

Du musst dich nicht für das schämen, was man dir angetan hat. Erzähls ruhig euren gemeinsamen Freunden. Du merkst schnell, wie viele sich mit dir ärgern und du freust dich über Zustimmung und Rückhalt… Jeder wird dich zur mutigen Entscheidung, die Person nie mehr wieder sehen zu wollen, beglückwünschen. Auf die Personen kannst du später zählen, wenn du wieder in Versuchung kommst… Sie sind deine Kontrollinstanz.

8. Mach Dinge, die dir eh immer Spaß machen

Du wirst sehen, dass es auch andere Dinge gibt, die dich  nachhaltiger glücklich machen, als das Leben in einer Gefühls-Matrix.

Sport macht übrigens immer glücklich. Und kochen! Und Freunde einladen! Und mit Freunden wegfahren! Und zusammen grillen…. und und und… 🙂

9. Schreibe darüber!

Noch kein Tagebuch oder Blog? Dann fang am besten jetzt sofort damit an! Schreiben befreit und dokumentiert Erkenntnisse, die du später vielleicht in einer ähnlichen Situation noch einmal brauchen wirst.

Du wirst Autor deines besten Ratgebers! In einigen Monaten oder Jahren wirst du dich zurückerinnern können und dich über dich selbst wundern, oder in vielen Dingen wiedererkennen. Schreiben hat auch einen verblüffenden therapeutischen Effekt, weil du als Leser deiner Memoiren selbst die 3. Person bist und damit plötzlich ….neutral!

Stell dir mal vor, ein anderer hätte dir das alles geschrieben… Was würdest du ihm antworten…? Oh, dir fällt eine kluge Antwort ein? Et voila, die Vernunft ist wieder da! Ich staunte neulich beim Stöbern in meinem Tagebuch darüber, wie verzweifelt ich manchmal war, wie viel ich ertragen konnte, wie extrem schlau meine eigenen Belehrungen und Ratschläge waren, wie zutreffend meine Prognosen und wie unerwartet schnell wieder alles gut wurde.

10. Rückfall vermeiden

Wut- und Hass sind überwunden und jetzt überfällt dich ab und zu eine schmerzhafte Sehnsucht, trotz allem. In dieser Phase ist man am stärksten rückfallgefährdet. Meldet sich die Person ausgerechnet jetzt oder taucht irgendwo überraschend auf, könntest du leicht schwach werden – und wenn du das tust, dann geht wieder alles von vorne los.

Du bist freundlich, die Person natürlich auch (sie hat keinen Grund, dich zu hassen, im Gegenteil, sie will ja immer noch diese blöde egoistische Versöhnung, von der nur sie profitiert).

Die Situation ist angenehm, man wird leichtsinnig und erinnert sich nicht mehr an all die Vorsätze. Hier heißt es: hart bleiben, eingeweihte Freunde um sich scharen. Oder: Zwinge dich die Location zu wechseln! Sofort. Vielleicht wollen andere ja mitkommen… Denk daran, wie gut es dir schon ging. Willst du ernstahft da noch einmal durch?

Erinnere dich an den Grund deiner Wut. Lass dich nicht einlullen. Wenn die räumliche Trennung nicht klappt, wäre es fürs erste sogar klug, sich einen zusätzlichen neuen Freundeskreis aufzubauen. Du musst den Kontakt zu den alten Freunden nicht abbrechen, aber ein neues Umfeld wäre für dich auch ein heilender Neuanfang.

Don'ts

1. Stalken 

Egal ob passiv (Profil-Spannen in Social Networks) oder aktiv (anschreiben, anrufen…). Hilft weder beim Vergessen noch macht das glücklich. Du hälst die Erinnerung an die Person zwanghaft wach und kannst nicht abschließen oder dich anderen potenziellen Partnern öffnen. Außerdem ist das erbärmlich und du wirst dich eines Tages schämen.

2. Wischiwaschi-Kontakt aufrecht erhalten

Lass dich nicht warmhalten. Schickt er dir hin und wieder, manchmal sogar nachts, Nachrichten? Sie werden weh tun, aber reagiere nicht drauf. Er wird vielleicht hartnäckiger werden und deine Hoffnung lebt wieder auf – aber sei stark! Es ist nur sein Ego, das sich daran erfreut, dass du so auf ihn stehst. Er macht schnipp und du springst… Er will diese Quelle der Bestätigung nicht versiegen lassen. Dass du unter der Situation leidest, interessiert ihn wahrscheinlich nicht. Wenn du aber stark bleibst, wirst du sehen, wie gut es sich anfühlt, wieder Kontrolle über die Situation zu bekommen.

3. Rache

Die Genugtuung daraus wiegt den Einsatz von Energie nicht auf. Die Person ist mit sich selbst genug bestraft und verdient vielleicht Mitleid über so wenig Rückgrad und Reflektionsfähigkeit. Und meistens hilft es dir nicht abzuschließen, im Gegenteil: Rosenkriege kosten Nerven, Zeit und Energie. Beim Vergessen geht es darum, Neues zu erleben, damit die alte Erinnerung verblasst und du heilst.

4. Machtspielchen

Vermeide es, euren gemeinsamen Freundeskreis zu polarisieren. (Gefahr bei “Do’s”, Punkt 7) Sei offen für die Kritik deiner Freunde, denn sie haben eine andere Perspektive und sehen die Dinge klarer als du. Mach aus deinem persönlichen Problem keine öffentliche Schlammschlacht und zieh keine anderen mit rein. Wenn du von anderen verlangst, dass sie sich für eine Seite zu entscheiden, dann könnte allein schon die Frage die Entscheidung bedeuten.

5. Verdrängen 

Leiden ist unangenehm, hilft aber beim Abschließen schneller als wenn du deinen Kummer verdrängen würdest. Die Wunden heilen schneller, du lernst du entwickelst dich weiter.

Männer und Frauen leiden ganz unterschiedlich. Männer verdrängen und sind kurz nach der Trennung schon wieder auf der Jagd. Frauen hingegen setzen sich mit ihren Gefühl auseinander und nehmen sich mehr Zeit, über die Beziehung und sich selbst nachzudenken. Bei den Männern setzt dieses Nachdenken erst nach einigen Wochen oder Monaten ein. Dann kann es sein, dass sie dann plötzlich wieder ankommen und um eine zweite Chance bitten. Währenddessen haben die Frauen ihren Liebeskummer längst überwunden und orientieren sich längst um.

Wie lange dauert Liebeskummer?

Möchtest du wissen, wie lange du an Liebeskummer leiden wirst? Stell dir vor, jemand hat sogar eine Formel erfunden! Du kannst jetzt selbst ausrechnen, wie lange du noch leiden musst.

Tipp: Akzeptiere, dass Liebeskummer so lange dauert und – wenn dich dein Trauern mal langweilen sollte – überleg dir schon mal, was du in der Zeit danach machen könntest. Vielleicht verkürzt du sogar damit die Trauerphase ein bisschen.