Nokia 5800 XpressMusic Smartphone – Die Ovi Navigation

Nun hab ich es endlich: ein Handy, das alles hat, was ich brauche wollte !

  • Ein integriertes GPS-Modul,
  • WLAN – für mobileres surfen (zB. da, wo man sonst eher die Fernsehzeitung lesen würde)
  • HSDPA – keine Ahnung, was das ist, hört sich aber wichtig an
  • UMTS – das heißt, nie wieder Flodder-Look daheim, es könnte wer mit mir videotelefonieren wollen
  • EDGE – genau! (?)
  • MP3 Player – wie der Name des Gerätes schon andeutet, liegt der Focus auf Musikgenuss. Der kalte Winter 2008/09 hat das Display meines alten TrekStore Organics zerstört, so dass ich nur noch mittels Erinnerung durch die Menüführung navigieren konnte. Jetzt zeigt mir dieses sensationelle Handy sogar ein kleines Bildchen neben dem Interpreten an
  • 3,2 MP-Kamera – sogar mit Blitz! Die Bildqualität ist auch ganz gut, auch wenn sie mit meiner “richtigen” DigiCam nicht mithalten kann. Aber für das eine oder andere Schnappschüsschen reicht das allemal
  • Ovi Karten – Onboard-Navigation ohne Abo, kostenlos, für immer. Das verspricht Nokia und dieses Kriterium bestimmte, neben dem Preis, meine Kaufentscheidung.
  • Über Amazon erhält man aber keinen Gerätehalter, wie Nokia das auf seiner Seite angibt.

(Die Funktionen des Nokia 5800 XpressMusic Smartphone im Detail.)

Ich habe mir das Gerät in erster Linie wegen der kostenlosen Navigation gekauft. Da ich im Internet selten auf Testberichte stoße, die Ovi beschreiben, wollte ich hiermit diese große Informationslücke schließen.

Das Gerätegehäuse besteht aus Kunststoff, was laut MacWelt (!) für bessere Empfangseigenschaften sorgt. (Das hat inzwischen auch Apple festgestellt…)

Zur Software

Mein Nokia 5800 Xpress Music wurde mit einer sehr veralteten Software geliefert, und damit meine ich sowohl das Betriebssystem als auch die Navigationssoftware. Deswegen wird empfohlen, die Gerätesoftware direkt nach dem Auspacken zu aktualisieren. Hierzu wird die mitgelieferte Ovi-Suite auf den PC installiert und das Handy mit dem beiliegenden USB-Kabel an den PC angeschlossen. Das Aktualisieren erfolgt dann über den Menüpunkt Extras > Software-Updates. Im Grunde genommen sind das nur ein paar Klicks, bei denen man keine besonderen Vorkenntnisse braucht.

Allgmeine Bedienung

Das Gerät lässt sich über einen Touchscreen bedienen: entweder tippt man mit den Fingern, Nägeln oder dem “Stift”, der sich in einem Kantenschacht hinter die Rückwand einschieben lässt.

Ich muss sagen, dass ich Vorbehalte gegenüber Touchscreens hatte und mich beim Bestellen des Handys mehr mit dessen technischen Funktionen als mit der Haptik befasst hatte. Aber die Touchscreen-Bedienung ist – entgegen meiner Skepsis – einwandfrei. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist gut und das Tippen macht im Querformat mit der Quertz-Tastatur wirklich Spaß! Ich benutze am liebsten den Stift, weil ich keine Fingerabdrücke auf dem glänzenden, kratzfesten Display mag.

W-LAN und Internet für gestütztes GPS (A-GPS)

Häufig funktioniert die Navigation daheim oder in stark bebauten Umgebungen nicht richtig, weil der Empfang von Satellitensignalen gestört ist.

Die Ovi-Navigation ist eine Onboard-Lösung, für die keine Internetverbindung benötigt wird.

Findet das Gerät aber keinen Satelliten oder wählt man den Menü-Unterpunkt “Eigenen Position”, fordert es zu einer (kostenpflichtigen!) Datenverbindung zum Standortserver auf, damit der eigene Standort mittels GSM-Mobilfunknetz und WLAN-Position ermittelt werden kann. Das nennt sich dann: A-GPS bzw. gestütztes GPS. Weitere Hinweise finden sich auf den Herstellerseiten.

Um die Ovi-Navigation daheim risikofrei auszuprobieren, sollte zunächst einmal der eigene WLAN-Zugang angelegt werden:

  • Einstellungen > Verbindungen > Wireless LAN

Falls man über die Kosten der Datenverbindungen des Mobilfunkbetreiber keine Übersicht hat, sollte man vorsichtshalber keine mobile Internetverbindung anlegen.

Ansonsten:

  • Einstellungen > Verbindungen > Ziele > Zugangspunkt
    und dann “Verfügbare Zugangspunkte automatisch suchen” wählen

Hier ist die Gefahr aber groß, dass man unwissentlich im GPRS-Modus navigiert, da das Telefon – trotz WLAN-Priorität – doch lieber zum Verbinden über den mobilen Internetzugang neigt und dem A-GPS den Vortritt lässt. So erhält man bei der Standortbestimmung (“Eig. Position”) die Aufforderung (siehe unten), dass eine “Verbindung” nötig sei. Im Glauben, es handele sich um das heimische WLAN-Netz, klickt man voreilig “Ja” und hat dann irgendwann die Bescherung (wie ich…).

Wortlaut besagter heimtückischer Aufforderung:

Verbindung zu Standortbestimmungsserver erforderlich. Je nach Netzbetreiber können Kosten entstehen. Trotzdem fortfahren?

Bei verfügbarem WLAN bitte “Nein” klicken. Die Verbindung über das vorhandene WLAN wird hier ohne Nachfrage automatisch im Hintergrund hergestellt, man braucht also keine Verbindung zum Standortestimmungsserver. Falls man unterwegs ist, sucht das Gerät Satellitensignale, was zwar dauert, aber immerhin kostenlos ist. Auch hier sollten alle Aufforderungen zu “Verbindungen” verneint werden.

Worüber die Internetverbindung besteht, erkennt man auf dem Startdisplay:

  • Mobiles Internet: links oben, unter dem 3G-Symbol sind zwei waagerechte Linien mit entgegengesetzten Pfeilspitzen.
  • WLAN: rechts oben bei der Uhr ein Funkturm-Symbol.

Sollte versehentlich und unerwünscht eine mobile Internetverbindung eingerichtet worden sein, kann man die einfach löschen (Einstellungen > Verbindungen > Ziele > Zugangspunkt).

Die Navigation

Funktioniert, bei bestehendem Satellitensignal, schnell, gut und zuverlässig. Das Kartenmaterial stellt nicht nur Straßen, sondern auch 3-D-Sehenswürdigkeiten (z. B. Kirchen) sehr übersichtlich dar und hält mit seinen kostenpflichtigen Konkurrenten locker mit. Ganz klar, Nokia versucht sich mit diesem Alleinstellungsmerkmal von der Konkurrenz abzuheben.

Die Navi-Tops

  • die Sprachnavigation
  • (online oder offline) Suche nach bestimmten Orten, Straßen, Lokalitäten (Restaurant, Post, Bahnhof)
  • Favoriten lassen sich sehr leicht anlegen
  • Navigation für Auto und Fußgänger getrennt
  • die zahlreichen kostenlosen Karten zum Nachladen

Die Navi-Flops

  • die anfängliche (kostspielige) Unklarheit, ob über GPS oder mobilem Internet navigiert wird. Abhilfe: Unter Einstellungen > Internet  > Verbindung > Offline wählen. Damit funktioniert auch die Software bei fehlendem WLAN besser.
  • in Wiesbaden setzte die GPS-Navigation komplett aus, kann aber auch ein kurzfristiger Software-Hänger gewesen sein, weil ich zu viel mit “Verbindungen” experimentierte. Ich werde dieses Phänomen weiterhin beobachten und darüber berichten. In Mainz angekommen, klappte alles wie vorher auch.
  • der Akku entlädt sich manchmal blitzartig

Empfehlenswert…

…ist auch das App von Google Mobile, das allerdings eine permanente Internetverbindung benötigt (offboard-Navi), da die Karten nachgeladen werden (A-GPS). Es ist aber interessant zum ausprobieren daheim. Online angelegte Ziele (unter “meine Karten”) können auf das Handy geladen werden, genauso übernimmt Google Mobile die Favoriten der Ovi-Navigation.

Die Ovi-Navigation eignet sich wunderbar für Straßen- und sogar Feldrouten. Ich denke aber nicht, dass es für Wanderer und Mountainbiker eine vollwertige Lösung darstellt. Da würde ich schon eher zu diesen Garmin-Haifischflossen neigen, auf die sich kostenlose Routen laden lassen. Ob sich das Nokia 5800 mit dem Onboard-Navi  im Alltag bewährt, wird sich zeigen.

…to be continued…

GPS, WLAN, HSDPA, UMTS, EDGE, MP3, 3,2 MP, Ovi Karten